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Mal schauen, ob ich das richtig verstanden habe. Die Politik debattiert gerade über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, um es Arbeitgebern zu erlauben, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen. Die Krankenakte eines Arbeitnehmers ist, normalerweise, aus guten Gründen tabu (könnte sich ja irgendwas drin finden, womit sich Druck ausüben, oder eine Kündigung rechtfertigen ließe). Deshalb diskutieren wir jetzt halt darüber, ob wir das nicht vielleicht erstmal bei den Lehrern den Fuß in die Tür kriegen, weil… äh… denkt denn hier niemand an die Kinder?!
Hmja, also…
- Da sind 30 Menschen für 45 Minuten in einem Raum gepfercht, und dann soll es allen Ernstes noch eine Rolle spielen, ob die eine Person, die geimpft sein könnte, es am Ende doch nicht ist?!
- Was genau wäre denn die Maßnahme bei der Erkenntnis, dass eine Lehrkraft ungeimpft ist? Prophylaktischer Zwangsbeurlaubung bis Pandemieende? Ihre 29 Schüler solange in die Parallelklasse mit ebenfalls 29 Schülern stecken?!
- Ist immer noch nicht so wirklich angekommen, dass es vielleicht ein Problem sein könnte, wenn die Kinder mit
mildenunauffälligem Krankheitsverlauf Covid-19 in ihre Familien einschleppen?
Natürlich könnten wir auch einfach mal dem Elefanten im Raum einen Namen geben und uns eingestehen, dass jede Stunde des hochgelobten Präsenzunterrichtes ein Superspreader Event ist, daraus folgern, dass wir das vielleicht sein lassen sollten und wir ein alternatives Lernkonzept brauchen? Sowas wie kleine Lerngruppen, die sich möglichst zuhause treffen, das Unterrichtsmaterial als Video (Download oder auf DVD gebrannt) erhalten und dann dazu eine Aufgabe gestellt bekommen. Bei Rückfragen steht dann ein Lehrer “telefonisch” zur Verfügung, wobei die Lehrer klassenübergreifend Fragen beantworten.