Unsere tägliche Corona App gib uns heute...

Ich muss hier gerade an so ein Video mit einem Fundi Christen zurück denken. So ein typischer Testimonial für den Glauben Werbebrechreiz. Er war jedenfalls felsenfest davon überzeugt, dass die Gebete seiner Familie ihm dabei geholfen haben, seinen Krebs zu besiegen. Die Tatsache, dass er sich gleichzeitig auch in ärztlicher Behandlung befand und dabei die volle Packung Schulmedizin abgekriegt hatte, war ihm hingegen kaum eine Erwähnung wert.

Irgendwie ist das genau das Bild, dass ich immer vor Augen habe, wenn mir Technikgläubige erzählen, wie erfolgreich die diversen Anti Corona Apps in asiatischen Ländern und Australien sind.

Klar, App installieren und hoffen ist ein wenig wie Beten und Hoffen. Tut beides nicht weh, ist kein Aufwand und wenn man nur fest genug davon überzeugt ist, dass es hilft, dann kann man auch die wirklich unangenehmen Maßnahmen, wie eine Chemotherapie oder halt das unter Quarantäne stellen ganzer Städte ignorieren. Das App gewordene Technogebet kriegt die Erfolgslorbeeren, nicht weil es so einen überragenden Beitrag in der Pandemiebekämpfung leistet, sondern weil sein Beitrag, im Vergleich (zu den wirklich wirksamen Maßnahmen), so wenig schmerzhaft erscheint.

Also Leute, bevor ihr Apps als die Rettung verkauft und Werbung für Luca & Co macht. schaut lieber erstmal nach, was Länder, die damit “erfolgreich” sind, sonst noch so treiben und überlegt euch, was davon ihr auch hier haben möchtet.