Der Nutzen der Corona-Warn-App
Tja, die deutsche Corona-Warn-App, zuerst als Wunderwaffe angepriesen, dann immerhin noch als wichtiger Baustein eingeführt, mittlerweile seit anderthalb Monaten im Einsatz und die Reproduktionszahl liegt wieder stabil über 1…
Ja, ich weiß, könnte ein statistischer Ausreißer sein, correlation does not imply causation, vielleicht macht das Ding ja ‘nen super Job und ohne wäre alles noch viel schlimmer, aber mal ganz ehrlich, das technische Konzept war von Anfang an wenig überzeugend:
- unzuverlässige Distanzmessung mittels Bluetooth (Stichwort: Wände)
- Modellierung des Systems als elektronische Fußfessel, die jeder hat und jederzeit bei sich trägt (Stichwort: Kindergärten, Schwimmbad)
- Sollbruchstelle Nutzer (Stichwort: manuelle Meldung)
Aber hey, die App ist Weltklasse. Sagen zumindest alle, die für das Ding entweder viel (zu viel) Geld ausgegeben oder sich daran ‘ne goldene Nase verdient haben. Denkt euch selber euren Teil dazu. Ich persönlich könnte jedenfalls jedes Mal in die Tischkante beißen, wenn der “Erfolg” der App mit Downloadzahlen begründet und dann suggeriert wird, dass jeder Download für eine aktive Nutzung steht. Tragik komisch wird das Ganze, wenn man dann nachfragt, wie viele Nutzer die App denn eigentlich haben müsste, damit sie wirken kann und sich daran erinnert, dass ursprünglich eine Zahl deutlich über der Hälfte der Bevölkerung genannt wurde. Aber keine Sorge, seit dem hat nochmal wer nachgerechnet und ist zu dem Schluss gekommen, dass auch mit den aktuellen Downloadzahlen ein messbarer Effekt erzielbar ist. Heißt in der Praxis dann: die Reproduktionszahl R liegt seit knapp einem Monat über 1.