Gefährlicher Spaß mit der Luca App - Mögt ihr eigentlich Friedrich Merz?

Nehmen wir uns z.B. mal Jan Böhmermann, der mit dem Bild eines QR Codes gut hundert Leute dazu bringt, nachts, vom heimischen Sofa aus, im Osnabrückner Zoo einzuchecken. Gut, könnte man meinen, das ist jetzt kein sonderliches Problem, denn a) wird kein Gesundheitsamt ein solches Treffen ernst nehmen und b) fickt man sich halt selbst ins Knie, wenn es das dann doch tut. Also alles kein Problem? Nicht ganz!

Bei all dem kryptographischem Firlefanz und der Tatsache, dass man seine Registrierung per SMS TAN bestätigen muss, geht ein kleines, aber sehr wichtiges Detail unter: Menschen ziehen gelegentlich mal um, legen sich eine neue Emailadresse zu oder wechseln den Telefonanbieter. Die Luca Programmierer haben das alles bedacht und die Möglichkeit eingebaut, dass ihr eure Kontaktdaten noch nachträglich ändern könnt. Was sie nicht bedacht haben ist, dass ihr eure Kontaktdaten dann halt auch direkt nach der Registrierung editieren könnt. Insbesondere habt ihr also die Möglichkeit, die Telefonnummer zu tauschen, an die ihr euch die TAN habt schicken lassen. Tja, typischer Fall von zu viel Komplexität im System: wir sehen den Baum vor lauter Wald nicht mehr. Die Validierung der Telefonnummer ist somit bestenfalls ne Lachnummer und schlimmstenfalls ein Täuschungsmanöver um Sicherheit vorzugaukeln, die nicht vorhanden ist. In jedem Fall aber völlig für den Arsch.

So, und jetzt fragt euch mal: wen mögt ihr eigentlich so überhaupt gar nicht? Gibt es nicht jemanden, dem ihr schon ewig so richtig die Pest, oder stellvertretend zumindest mal einen Besuch vom Gesundheitsamt an den Hals wünscht? Das muss jetzt nicht unbedingt wer von der CDU sein, tut ja auch die blöde Politesse von neulich, die euch ein Knöllchen gegeben hat, der Spinner von nebenan, dessen Fifi euch ständig aufn Rasen kackt oder das blöde Mädchen mit Zahnspange, das keiner in der Klasse leiden kann.

Alles, was ihr für eure persönliche Rachefeldzug braucht ist die Luca App, die Adresse eines Opfers und möglichst viele QR Codes von x-beliebigen Veranstaltungen. Der Rest ist Fleißarbeit.

So, jetzt überlegt euch mal, wie sehr das skaliert, wenn wir annehmen, dass auch nur ein Promille der Bevölkerung mit Zugang zu einem Smartphone asozial ist.