Tja, als hätte ich es nicht von Anfang an prophezeit: der ganze Verschlüsselungsklimbim in der Luca App ist nichts anderes als eine riesige Blendgranate. Hätte man sich komplett schenken können. Wenn die Gesundheitsämter Kontaktlisten entschlüsseln (lassen) können, dann kann das halt auch die Polizei über den Umweg der Amtshilfe. So jetzt geschehen in Mainz. Herzlichen Glückwunsch neXenio, das wäre dann genau das Szenario gewesen, womit ihr geworben habt, dass es nicht eintritt.
Ein Gegenargument für Befürworter.
Ah, cool, das Bundeskanzleramt sucht einen Spezialisten für IT Sicherheitsmanagement. Zu den Anforderungen gehört:
Sie zeichnen sich durch Ihre Erfahrung im Umgang mit innovativen Kommunikationstechniken sowie Ihren routinierten Umgang mit den gängigen MS Office-Anwendungen aus.
Ja was denn nun? Entweder man kennt sich mit IT Sicherheit oder mit Microsoft Produkten aus.
Nebenbei, was mich vorhin so angefressen hat: Auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum steht ein Testzentrum (löblich!). Im Laden stehe ich dann aber vor einem Schild, dass mich darüber informiert, dass hier die 2G Regel (ich unterstelle mal: genesen, geimpft) gilt und ich bitte meinen Impfpass bereit halten solle. Es kommt auch prompt eine freundliche Mitarbeiterin angelaufen, um mich danach zu fragen. Wohlgemerkt, nur nach dem Impfpass, nicht nach dem Perso (den auch das Schild nicht erwähnte) oder dem Wisch vom Testcenter (den das Schild ebenfalls nicht erwähnte). Ein Smartphone, um ein eventuell vorhandenes Impfzertifikat zu scannen hatte sie auch nicht in der Hand (nicht das ich die Cov Pass App für irgendwie sinnvoll erachten würde, aber das ist ne andere Geschichte).
Da fragste dich als Informatiker doch auch: was soll das? Wir haben seit zwei Wochen Omikron im Land, die Variante ist vom Impfstoff herzlich wenig beeindruckt. Die Aussage des Impfpasses ist damit praktisch bedeutungslos. Das Testzentrum könnte eventuell noch was reisen, aber wir machen jetzt trotzdem 2G, ja?!
Vermutlich ist den meisten noch nicht klar, was uns da gerade trifft und was uns die Schnarchnäsigkeit der Politik diesen Winter kosten wird.
Ah, Nikolaustag. Eigentlich ein bisschen überflüssig mittlerweile. Wer Freude an infantiler Begeisterung über kitschige Produkte hat wird heutzutage eigentlich das ganze Jahr über beim Youtube Influenza seiner Wahl fündig.
Frage an Eltern und Politiker: “Wenn es im Kindergarten Läusebefall gibt, schickt ihr die Kleinen dann trotzdem da hin?” Nein? Warum nicht? Vielleicht weil sie die Viecher dann mit nach Hause schleppen würden und es danach die ganze Familie hätte? Igitigit!
Aber in einer Pandemie lassen wir Schulen und Kita offen, ja? Na bloß gut, dass Corona schlimmstenfalls tödlich verläuft. Nicht auszudenken, wenn es obendrein auch noch eklig wäre.
Update: Ein Leser bemerkt, dass ich den Läusebefall damals, in unseren Kindergarten, wohl doch in etwas zu rühmlicher Erinnerung hatte (vermutlich auch dadurch bedingt, dass mich eine Friseuse wegen eines entsprechenden Witzes mal ganz blöd angeguckt hat). Das Infektionsschutzgesetz sieht da jedenfalls keine größeren Quarantänemmaßnahmen vor.
Vielleicht sollte man AFD Politikern langsam mal erklären, dass parlamentarische Immunität nicht vor Covid-19 schützt?
Die Enthüllung der der Woche ist also, dass Facebook seinen Newsfeed absichtlich so kuriert, dass die Nutzer mit möglichst viel Hass konfrontiert werden, weil dadurch die Verweildauer auf der Plattform (und dementsprechend der Profit) steigt. Überraschung! Die Schlussfolgerung daraus lautet, dass der Konzern damit “die” Demokratie gefährdet, was so schlimm ist, dass wir uns alle jetzt ganz fürchterlich darüber aufregen müssen…
Meine persönliche Schlussfolgerung wäre ja gewesen, dass ich, als Facebooknutzer, allen Warnungen von Datenschützern zum Trotze und wider jeder Vernunft, der Datenkrake verraten haben, welche Knöpfchen sich bei mir drücken lassen und ich damit das (a)sozialem Netzwerk überhaupt erst in die Lage versetzt habe, mir meine Lebenszeit mit Dingen zu stehlen, die mich zwar aufregen, aber an denen ich nichts ändern kann.
Mir fehlt ja so jegliches Verständnis für all diejenigen. die meinen, jetzt unbedingt für eine Impfpflicht trommeln zu müssen. Wie genau stellt ihr euch das eigentlich in der Praxis vor? Man muss die Impfung nur zur Pflicht machen, dann werden Millionen von Schwurblern plötzlich vernünftig und stehen tags darauf pünktlich um 08:30 beim Hausarzt auf der Matte um sich ihren Pieks abzuholen?
Das Problem ist ja nicht eine Pflicht zu beschließen, sondern diese auch durchzusetzen. Wie genau würde man das aber mangels zentralem Impfregisters tun wollen? Soll die Polizei von Haus zu Haus gehen und sich die hoch fälschungssicheren Impfpässe zeigen lassen? Was wenn der Schwurbler einfach die Tür nicht aufmacht? Selbige einschlagen? Schwurbler an den Heizkörper ketten und Spritze in den Arm jagen? Oder versuchen wir es vielleicht doch erstmal mit einem blauem Brief, den er bestimmt nicht ignorieren wird? Natürlich könnten wir auch sagen, dass man ungeimpft nirgends mehr rein darf. Also quasi alle Gastronomen, Veranstalter, Arbeitgeber* usw. zu Hilfssheriffs ernennen. Wer glaubt, dass das funktioniert, der glaubt auch weiter an den Erfolg der Corona Warn-, Luca-, und CovPassCheck App. Womit wir beim eigentlichen Argument für den Unsinn einer Impfpflicht wären…
Die Gefahr geht eben nicht alleine von den Ungeimpften aus, sondern eben auch von Geimpften, die in der Impfung sowas wie eine Firewall sehen und meinen, sie können wieder unbesorgt und ungeschützt Party machen, wenn die Quote nur über X (was auch immer X ihrer Ansicht nach sein mag) liegt. So als kleiner Denkanstoß an der Stelle: Die Impfquote liegt aktuell weit über der vom Herbst 2020, die Inzidenz ebenfalls. Tja, dank an alle, die anstelle von Kontaktvermeidung lieber auf Placebo Apps gesetzt haben.
* Wir können natürlich gerne über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie z.B. Pflegekräfte reden. Als nächstes können wir dann darüber reden, was wir tun wollen, wenn die dann lieber einfach hinschmeißen.